Saarlouis/Völklingen-Püttlingen/Heusweiler/Lebach. Über Pfingsten begab sich die THW-Jugend Saarland auf den Weg. 80 Kinder und Jugendliche aus zehn Ortsverbänden wanderten an drei Tagen rund 40 Kilometer für den guten Zweck, den Kinderhospizdienst Saar. Mit der Aktion kamen Spenden von einigen tausend Euro zusammen. Und sie zeigte zudem nochmal die Kernaufgabe des THW: Helfen.
„Die Idee, ein Wanderzeltlager zu organisieren, hörte sich anfangs absurd an“, sagt Landesjugendleiter Erik Meisberger über die Organisation des 30. Geburtstags der THW-Jugend Saarland. Doch zusammen mit dem Wanderexperten Mark-Oliver Wilhelm, seinem Stellvertreter, wurde aus dem Hirngespinst schnell eine deutschlandweit einzigartige Veranstaltung. Das Motto „30 Jahre. Für uns. Für Euch. Für alle“ verdeutlicht, was Inhalt der Maßnahme war. Es ging nicht nur darum, die eigene wichtige ehrenamtliche Arbeit und den Nachwuchs dreier Jahrzehnte hochleben zu lassen, sondern immer fort zu symbolisieren, was das THW und seine Nachwuchshelfer ausmacht: Dienst am Nächten. Dienst für den, der Hilfe nötig hat.
An drei Tagen wanderten Kinder, Jugendliche und Betreuer von Ortsverband zu Ortsverband. Ihr Weg führte sie von Saarlouis, dem Gründungsort der THW-Jugend Saarland über Völklingen-Püttlingen und Heusweiler bis nach Lebach. Jeder trug sein komplettes Gepäck selbst, also Kleidung, Zelt, Schlafsack, Hygieneartikel und vieles mehr. Sich auf das reduzieren, was wirklich wichtig ist, lautete die Devise. Gezeltet wurde auf den Geländen der THW-Ortsverbände, die die Wandersleute beherbergten, bekochten und ein Rahmenprogramm an anboten, zum Beispiel Bogenschießen, Feuer machen ohne Feuerzeug oder zum Thema „Pflanzliche Notnahrung“.
Die Stimmung auf der Wanderung stieg von Tag zu Tag und mit jedem Kilometer. Denn jeder Kilometer brachte Geld. Die Junghelferinnen und Junghelfer konnten im Vorhinein Sponsoren suchen, die für jeden Kilometer einen Betrag zur Verfügung stellen. Zählt man alle Spenden zusammen, werden es am Ende, nach über 40 Kilometern mehrere tausend Euro sein.
800 Liter Wasser werden an den Wandertagen verdrückt, denn die Pfingstsonne steht beißend über Feldern und Wegen. „Einige Teilnehmer gehen an ihre Grenzen. Doch das Team hält zusammen. Das ist ein tolles Erlebnis für die Beteiligten und auch für mich“, berichtet Erik Meisberger begeistert.
Am Ende der Wanderung im Ortsverband Lebach steht dann die Erleichterung über die geschafften Kilometer und eine Abschlussveranstaltung im Raum. Der kurzweilige Kommers wird gestaltet von einer Band, einer Modenschau mit der Kleidung aus 30 Jahren und dem Anschneiden der Geburtstagstorte. Bundesjugendleiter Michael Becker ließ es sich dabei nicht nehmen, das Messer selbst in die Hand zu nehmen und mit ein paar Worten die Geschichte zu skizzieren, an dessen Anfang 1984 er selbst an Mitinitiator und Landesjugendleiter stand